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1. Teil 1 - S. 20

1911 - Leipzig : Freytag
20 Von der rauhen Eifel strömen der Mosel Nebenflüsse zu, die in das öde Hochland prachtvolle Täler eingegraben haben. Schön ist auch das Tal der Sieg, in seinem Oberlaufe vom regen Leben des Berg- und Hüttenmannes erfüllt. Das klare Wasser der Wupper hat von jeher zum Waschen und Bleichen Benutzung gefunden, während auf den Höhen eine lebhafte Eisenindustrie be- trieben wird. Ebenso wie die Wupper kommt auch das Tal der Ruhr, des letzten im Schiefer- gebirge strömenden Flusses, aus dem waldreichen Sauerlande (d. i. Südland von Westfalen). Im W. ergießen sich einige kleine Flüßchen am Hohen Venn nach der Maas hinüber; auch ihre Täler, wie das der Maas, sind durch landschaftliche Schönheit ausgezeichnet, die um so angenehmer wirkt, als sie im Gegensatze zu den meistens öden Hochflächen stehen. Durch Fruchtbarkeit ausgezeichnet ist die am östlichen Rande des Taunus sich erstreckende Ebene, die nach einem kleinen Flüßchen Wetterau genannt wird. C. Staatliche Gliederung. Der größte Teil des Schiefergebirges gehört zu den preußischen Provinzen Hessen-Nassau und Rheinland. Den So. bildet der zu ersterer Provinz gehörige Regierungsbezirk Wiesbaden. Hier spenden die heißen Quellen von Wiesbaden vielen Leidenden Genesung; der vielbesuchte Kurort ist umgeben von einer ganzen Zahl anderer Bäder und Quellorte. Unter ihnen befinden sich Homburg vor* der Höhe (,,die Höhe" ist der volkstümliche Name für den Taunus) und Selters, dessen Wasser zuerst in Flaschen verschickt wurde. Auf dem Niederwalde, dem an den Rhein reichenden Teil des Taunus, steht als deutsches Nationaldenkmal eine riesige Bildsäule der Germania. In das Gebiet der Nahe ragen kleine Teile der Pfalz, des Großherzogtums Hessen und ein losgetrenntes Stück des Großherzogtums Oldenburg. Preußisch ist das wegen seiner heilkräftigen Quellen viel besuchte Soolbad Kreuznach. Der Sw. des Schiefergebirges gehört zum Regierungsbezirke Trier in der Rheinprovinz. Hier ist Saarbrücken vermöge seiner Kohlen- und Eisenlager der Mittelpunkt einer blühenden Industrie geworden. Weil die Saar aber auch von den nach Frankreich hinüberführenden Straßen getroffen wird, ist es in alter und neuerer Zeit an ihren Ufern auch öfter zu Schlachten gekommen. Die alte römi- sche Hauptstadt Trier, jetzt Bischofssitz, ist der Ausgang des Christentums in Deutschland und ein Mittelpunkt des Weinbaues sowie ein Regierungssitz. Coblenz (d. i. Zusammenfluß), im schönsten Teile des Rheintales gelegen, ist der mili- tärische Stützpunkt der Stelle, wo die Mosel—lahn-Linie den Rhein quert. Westerwald und Eifel sind verhältnismäßig arm, ein Land der kleinen Siedlungen und der armen Leute. Doch wird die Eifel neuerdings wegen ihrer landschaftlichen Schönheit viel besucht, besonders wegen ihrer vulkanischen Gegenden, in denen schön geformte Berge und eigentümliche Kraterseen oder Maare der Landschaft einen wunderbaren Reiz verleihen. Der Nw. des Schiefergebirges gehört zu dem in gleicher Provinz gelegenen Regierungsbezirke Aachen. Aachen ist eine als Badeort berühmte Stadt; einst war es der Lieblingsplatz Kaiser Karls des Großen und die Wahlstadt der deutschen Kaiser, jetzt bildet es den Mittelpunkt der Tuch- und Glasfabrikation und vor allem eines Steinkohlengebietes und ist außerdem der Vorort des Regierungs- bezirkes.

2. Teil 1 - S. 21

1911 - Leipzig : Freytag
21 Das größte Industriegebiet von Deutschland liegt an der Wupper und Ruhr in den ebenfalls rheinländischen Regierungsbezirken von Cöln und Düsseldorf. Solingen und Remscheid sind durch ihre Eisenwaren, Elberfeld und Barmen durch ihre Webereien, Essen durch die in den Kruppschen Werken hergestellten Kanonen, Panzerplatten und Eisenbahnschienen berühmt. Der östlichste Zipfel des Sauerlandes gehört zum westfälischen Regierungs- bezirke Arnsberg. Dort liegen Siegen, der Hauptplatz eines der größten deutschen Erzbergbaubezirke, und das gewerbfleißige Hagen; Dortmund ist durch Kohlen- förderung und Bierbrauerei, Bochum (ô) durch seine Stahlwerke bekannt. Das westliche Schiefergebirge geht unter dem Namen Ardennen in das belgische Kohlen- und Eisengebiet über. D. Einwohner. Verkehrsverhältnisse. Die Bewohner des Rheingebietes ge- hören zum größten Teile dem Stamme der Franken an. Nur im 0. kommen Hessen und niederdeutsche Westfalen sächsischen Stammes dazu. Das ganze Leben des Schiefergebirges vereinigt sich in den Tälern der Flüsse, besonders in dem lebhaften Rheintal, an dessen beiden Ufern sich Eisenbahnen hinziehen, während der Strom selbst bedeutende Frachtladungen, besonders Holz und Kohlen befördert. Vermöge seiner Lage ist das Rheintal die wichtigste Fluß- talstrecke und die Verbindungslinie zwischen Nord- und Westeuropa und dem Mittelmeere. Deshalb ist es auch zu allen Zeiten viel umkämpft worden und die Deutschen haben sich das Besitzrecht auf ihren schönsten, von Sagen umwobenen Strom nur durch Blut gegenüber den Römern und Franzosen wahren können. Daher zieht aber auch eine große Zahl Deutscher aus allen Landen an die reben- geschmückten Ufer, wo jedes Städtchen von der deutschen Geschichte erzählt und wo die Sage so manches alte Gemäuer und manchen Felsen, besonders die Lorelei und das vulkanische Siebengebirge, umspinnt. ò) Bas Hessische Bergland. ' 1. Oberflächengestalt. Nach 0. wird das Rheinische Schiefergebirge durch eine breite Lücke von den anderen Teilen des Gebirgskammes getrennt, die durch zwei vulkanische Gebirge, den breiten und flachen Vogelsberg und die rauhe, aber stellenweise sehr schöne Rhön, ausgefüllt wird. Der wichtigste Fluß dieses Berglandes ist die an der Rhön entspringende Fulda, zugleich mit ihren Nebenflüssen eine natürliche Verbindungstraße nach Süddeutschland, zwischen die sich nur der waldreiche Spessart einschiebt. Der meist aus Sandsteinen bestehende Boden ist auf den Höhen wenig fruchtbar, wogegen die Täler gut angebaut sind und Felder, Wiesen, Weiden, Getreide und Obstbäume tragen. Der Bodenschätze gibt es nur wenig, darum ist auch kein Großgewerbe entstanden. 2. Politisches. Staatlich gehört das Gebiet des Vogelsberges zum Großherzog- tume Hessen und bildet die Provinz Oberhessen. Hier liegt am Knie der Lahn die Universitätstadt Gießen. Das übrige Land gehört zu dem Regierungsbezirke Kassel der Provinz Hessen-Nassau. An der Lahn liegt die alte hessische Haupt- stadt Marburg, an der Fulda die von Winfried Bonifatius gegründete Stadt Fulda, in deren Dom ,,der Apostel der Deutschen" begraben liegt. Die einzige

3. Teil 1 - S. 33

1911 - Leipzig : Freytag
33 Man bezeichnet dieses Gebiet als Hinterpommern: es bildet den Regierangsbezirk Köslin. In ihm liegt das durch seine tapferen Verteidigungen bekannte Kolberg, jetzt ein Seebad. Die Hauptstadt der Provinz, Stettin, ist eine bedeutende Handels- stadt an der unteren Oder, hat auch viel Schiffbau und ist deshalb wichtig, weil es der der preußischen Hauptstadt Berlin zunächst gelegene Seehafen ist. Schon jetzt ist Stettin mit Berlin durch , einen Wasserweg verbunden und ein Seekanal soll gebaut werden. Der Vorhafen von Stettin an der Ostsee ist Swinemünde. Der west- liche Teil der Provinz ist der Regierungsbezirk Stralsund (â). Stralsund liegt, ebenso wie die Uni- versitätstadt Greifswald, gegen- über der schönsten unserer deutschen Inseln, dem viel- gezackten, wegen seiner schönen Buchenwälder und seiner in das Meer vorgeschobenen Kreidefelsen viel besuchten Rügen. (Fig. 15.) 6. Ungefähr die Mitte des Königreiches Preußen nimmt die Provinz Brandenburg ein. Sie ist zugleich der älteste Teil des Staates. An Posen, Pommern und Schlesien grenzt der Regierungs- bezirk Frankfurt. Die Stadt Frankfurt an der Oder ist als Brückenplatz ein bedeutender Markt. Die nördlich davon ge- legene Festung Küstrin dient der Hauptstadt gleichfalls zum Schutze gegen östliche Angriffe. Im S. des Regierungsbezirkes, in der Niederlausitz, liegen mehrere durch ihre Tuchweberei bedeutend gewordene Städte, darunter Kottbus. Den Kern der Provinz bildet der Regierungsbezirk Potsdam. Potsdam, an reizenden Havelseen gelegen, birgt viele Erinnerungen an die preußischen Könige, besonders an Friedrich Ii., dessen Lustschloß Sanssouci (das heißt?) in der Nähe liegt. An der Havel liegt auch die Stadt Brandenburg, nach welcher die erste, den Kern des Staates bildende Mark (Grenzprovinz) den Namen bekommen hat. Die Festung Spandau schützt die Reichshauptstadt gegen W. Von hier bis nach Berlin sind die einzelnen Ortschaften fast vollständig miteinander verwachsen. Spandau zunächst liegt Charlottenburg, durch seine technische Hochschule ebenso berühmt wie durch das Mausoleum (ê), in dessen Grabkapelle Kaiser Wilhelm I. und die Königin Luise ruhen. Berlin bildet mit seinen Vororten einen selbständigen Verwaltungsbezirk. Es ist in ungünstiger Gegend groß geworden, besonders durch die Fürsorge der Hohen- zollern. Mit Denkmälern, Anlagen (darunter der Tiergarten) und Prunkstraßen Steinecke-Kretschmer, Deutsche Erdkunde für Mittelsch. I. Teil. 3 Fig. 15. Kreideklippe auf Rügen. (Na<sh einer Photographie des geogr. Instituts der k. k. Uni- versität in Wien.)

4. Teil 1 - S. 36

1911 - Leipzig : Freytag
36 10. Von der Provinz Westfalen liegt ein Stück des Regierungsbezirkes Arnsberg, die alte Grafschaft Mark, mit der Hauptstadt Hamm in dem Tieflande. Ferner gehört ein Stück des Regierungsbezirkes Minden und der größte Teil des die frucht- Fig. 18. Der Dom zu Cöln. (Nach einer Photographie der Neuen photographisclien Gesellschaft in Berlin-Steglitz.) bare Münstersehe Bucht erfüllenden Regierungsbezirkes Münster zur Tiefebene. Außer Münster, der alten Bischofsstadt, das jetzt eine Universität besitzt, hat das Münsterland nur kleine Ortschaften aufzuweisen, da es eine Ackerbaugegend ist. Nur am Bande des Gebirges, wo sich der Industriebezirk mit seinen Kohlengruben jetzt bis über die Lippe erstreckt, wachsen Großstädte empor.

5. Teil 1 - S. 37

1911 - Leipzig : Freytag
37 11. Die Rheinprovinz hat an dem Tieflande Anteil durch die große, am Rhein weit aufwärts ziehende Cölner Bucht. Sie erstreckt sich bis nach Bonn in die Gegend des durch mildes Klima ausgezeichneten Siebengebirges. Der Hauptort ist Cöln, seit alter Zeit wichtig als Brückenort für die große, am Gebirgsrand entlang führende ostwestliche Straße. Deshalb ist Cöln auch eine starke Festung. Es ist ferner Sitz eines Erzbischofs und durch seinen schönen gotischen Dom be- kannt. (Fig. 18.) Für den Rheinhandel ist es jetzt wie in alten Zeiten der Mittelpunkt. Rheinabwärts liegt die freundliche Kunststadt Düsseldorf, als Handelsstadt bedeutend, weil es der Ausfuhrhafen des niederrheinischen Industriegebietes ist, und Hauptstadt eines Regierungsbezirkes. Auf der linken Rheinseite haben sich manche Städte, z. B. München-Gladbach und Crefeld, zu hervorragenden Industrieplätzen entwickelt, letzteres namentlich für die deutsche Samt- und Seidenindustrie. Rechtsrheinisch drängen sich an der Ruhrmündung Industriestädte zusammen, die mit großer Geschwindigkeit emporgewachsen sind und sich zu Riesenstädten miteinander in Gegenden vereinigen, wo vor wenigen Jahrzehnten noch gar keine Häuser standen. Am bedeutendsten ist Duis(düs)burg-Ruhrort, der Hafen des Kohlengebietes, dessen Gesamtverkehr so groß ist wie der unserer größeren See- häfen. Der Hauptplatz der Maschinenfabrikation ist Oberhausen. Die Gegend rheinabwärts ist noch wenig von dem Treiben der Industrie berührt ; dort liegt an der Lippemündung die kleine Festung Wesel. 12. Politisch gehört zur Rheinprovinz noch das von der Rauhen Alb und der oberen Donau durchquerte, von Württemberg und Baden eingeschlossene Fürsten- tum Hohenzollern mit dem Hauptorte Sigmaringen. Dieses Stammland des preußi- schen Königshauses wurde 1850 von seinen dem Hohenzollerngeschlechte ange- hörigen Fürsten an Preußen abgetreten. Ii. 1. Unter den nichtpreußischen Gebieten des Norddeutschen Tieflandes sind die beiden Großherzogtümer Mecklenburg an der Ostsee durch fruchtbare Landschaft und schöne Seen ausgezeichnet. Die Hauptstadt des kleineren Staates ist Neu- Strelitz, die Hauptstadt des größeren Schwerin. Die größte Stadt ist die Universitäts- und Handelsstadt Rostock, von dessen Hafen der Verkehr nach Dänemark geht. 2. An Mecklenburg grenzt das Gebiet der freien Stadt Lübeck. Lübeck war früher der Vorort der Hansa und ist jetzt als Handelsplatz wieder emporgekommen, besonders wegen seines Holzhandels. Doch kann es sich neben Hamburg nicht wieder zur früheren Höhe emporschwingen; denn Hamburg liegt an der Stelle, wo die Nordsee am weitesten in Deutschland eingreift, an dem größten Flusse, der zudem ein fruchtbares und industriereiches Hinterland erschließt, und an einer Stelle, bis wohin die Flut selbst die größten Seeschiffe trägt und wo eine alte Straße von S. her auf die Elbe stößt. Dies alles hat Hamburg zur zweitgrößten Stadt Deutschlands und zum ersten Hafen des europäischen Festlandes gemacht. (Fig. 19.) Die dritte der drei freien Städte, Bremen, liegt nicht ganz so günstig wie Hamburg, besonders weil die Weser nicht weit aufwärts schiffbar ist, doch ist es für Kolonialwaren ein Haupthandelshafen und ferner unser wichtigster Aus- wandererhafen; seine größte Schiffahrtsgesellschaft, der Norddeutsche Lloyd (spr. Leud), nimmt mit der Hamburg-Amerikanischen Paketfahrt-Aktiengesellschaft (Hapag) unter den Schiffahrtsgesellschaften der ganzen Erde die erste Stelle ein. 3. Das Großherzogtum Oldenburg, im S. mit prächtigen Wäldern geschmückt, im N. Marsch- und Moorgebiet, grenzt zwar an die Weser, hat aber nicht viel

6. Für die unteren Klassen - S. 68

1897 - Leipzig : Freytag
68 Europa. kehr in ihnen. Am dichtesten bevölkert sind die Landschaften am Nordrande des Schiefergebirges, wo Kohlen und Erz in reicher Fülle vorhanden sind. Auch im Südwesten, an der Saar, einem rechten Nebenfluß der Mosel, hat man ergiebige Kohlenlager erschlossen. Durch diese Bodenschätze sind zahlreiche Eisengießereien, Waffen- und Maschinenfabriken sowie Baum- wollenwebereien und Tuchfabriken hier entstanden. § 97. Infolgedessen blühen im Norden des rechtsrheinischen Schiefergebirges -ied- Elberfeld und Barmen, Remscheid, Solingen und Essen, im Norden des linksrheinischen Aachen und Krefeld. Am Rhein entwickelte sich als erste Handelsstadt Köln; weiter stromabwärts liegt Düsseldorf. Hier befinden wir uns bereits im Flachland, das in einer Bucht längs des Rheines tief in das Schiefergebirge eingreift, gerade darnm aber für Handel und Verkehr eine besondere Bedeutung erhielt. Den Rhein aufwärts treffen wir zunächst auf die Universität B o n n, in schöner Lage dem Siebengebirge gegenüber, dann ans das durch Be sestiguugen geschützte K oblenz an der Mündung der Mosel. Dort beginnt das seiner landschaftlichen--Reize wegen viel gepriesene Rheinthal. Eng schließen es von beiden Seiten steile Gehänge ein, geschmückt mit stolzen Burgen und Schlössern, mit prächtigen Villen und malerischen Ortschaften. Der Strom selbst wird belebt von zahlreichen Schiffen, Kühnen und Flößeu, und auf dem schmalen Uferstreifen eilen zu beiden Seiten Eisenbahnzüge dahin. Erst bei dem Orte B i n g e n erweitert sich das Thal wieder zu dem weinreichen Rh ein g au, auf den von den Höhen des Niederwaldes die Germania unseres Nationaldenkmals stolz herniederschaut. Am Südabhang des Taunus liegt der Badeort Wiesbaden, der heilkräftigen warmen Quellen sowie der herrlichen, geschützten Lage seine Bedeutung verdankt. In dem an vulkanischen Gesteinen reichen Lande treten mehrfach heiße Quellen zu Tage. Auch Aachen besitzt solche und ist darum ein vielbesuchter Badeort geworden. In deu Seitenthälern des Rheins bewegt sich ebenfalls ein lebhafter Verkehr; darnm erblühten dort größere Städte. An der Lahn liegen die Universitäten Gießen und Marburg sowie das alte Wetzlar. Im Moselthal finden wir die uralte Stadt Trier, in der noch zahlreiche Ruinen daran erinnern, daß hier einst römische Kaiser hofhielten. ^ 93_ Heute ist das Gebiet des rheinischen Schiefergebirges vorwiegend Staaten.preußisch. Die Rheinprovinz und die Provinzen Westfalen und Hessen Nassau haben daran Anteil. Der äußerste Süden gehört jedoch dem Großherzogtum Hessen, und auf dem Hnusrück liegt das zu Oldenburg Ses gehörige Fürstentum Birkenfeld. Die Bewohner dieses Landes sind wohner. Franken; nur im Norden begegnen wir Niedersachsen.

7. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 54

1896 - Leipzig : Freytag
54 Europa. Ehrenbreitstein bildet es eine starke Festung. An dieser Stelle hatten schon die Römer ein befestigtes Lager errichtet. Stromabwärts am Fuße der Eise! im Anblick des Siebengebirges erhebt sich die Universitätsstadt B o nn. Bon dort an erweitert sich das Thal; der Rhein fließt breiter und ruhiger dahin; nach allen Seiten öffnet sich das Land dem Verkehr. Hier liegt Köln, die Colonia Agrippina der Römer, die blühende Handelsstadt des Mittelalters, in der Gegenwart ausgezeichnet durch lebhafte Industrie. Zum Schutze des Rheiuübergaugs ist sie mit Deutz am auderu Ufer stark befestigt. Als Mittelpunkt der vorwiegend katholischen Rheiuprovinz ist Köln außerdem Sitz eines Erzbischoss. Vom Rhein führt eine wichtige Straße durch das Moselthal nach Lothringen und Frankreich. Nahe dem Austritt derselben aus dem Gebirge entwickelte sich Trier, die uralte Stadt der keltischen Treverer, in der heute uoch alte Ruinen an die Herrschaft der römischen Kaiser erinnern, die hier lange ihre Residenz aufgeschlagen hatten. In dem engen Lahnthal finden wir den Badeort Ems und das alte Wetzlar. Die Uuiversitäteu Gießen und Marburg an der oberen Lahn liegen bereits an dem Ostrand des Schiesergebirges, an jener wichtigen Straße, die von der Wetteran aus durch die hessische Senke nach Norden führt. Im Innern auf den Hochflächen fehlt es au größeren Städten gänzlich; nur an den Gehängen und in den Thälern des Taunus haben die Heilquelleu größere Siedlungen hervorgebracht, wie Wiesbaden, Hon:bürg, Nauheim, Selters, Schlangenbad und Schwalbach. Am Fuße des Huusrück im Thal der Nahe wurde Kreuznach durch seine Soolquelleu ein besuchter Badeort. Doch die stärkste Ansammlung der Bewohner treffen wir am Nord- Jndu- raude des rheinischen Schiefergebirges, iu deu Industrie- und Bergbaubezirkeu. strie-und c^m deutsch-belgischen Kohlengebiet liegt Aachen, der Lieblingsanfxnthalt Z Karls des Großen, die Krönungsstadt vieler deutscher Kaiser. Es zeichnet bezirk, ffch hme durch Tuch' und Papiersabrikation, durch Eisenindustrie und Maschinenbau aus und besitzt eine bedeutende technische Hochschule. Der warmen Schwefelquellen wegen wird es auch als Badeort viel besucht. Mit Aachen eug verbunden ist das ebenfalls industrielle Burtscheid. Am Fuße des hohen Venn liegt Enpen mit lebhafter Tuchfabrikatiou. In der vorliegenden Ebene ist die Doppelstadt M ü n ch e n - G l a d b a ch und Rheydt durch Leinenwebereien, und Krefeld durch bedeutende Seideuiuduftrie empor- gewachsen. Am Rhein fiudeu wir unterhalb Köln die Industriestädte Mül- heim, Düsseldorf, R u h r o r t und Duisburg, unter denen das schön gelegene Düsseldorf auch durch feine Malerakademie sich einen Weltruf er- worben hat. Am lebhaftesten blüht Industrie und Bergbau am Nordrand des rechtsrheinischen Schiefergebirges. Im Wupperthal entwickelte sich durch

8. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 55

1896 - Leipzig : Freytag
Das hessische Berg- und Hügelland und das Weserbergland. 55 Weberei und Färberei wie Garnfabrikation die Doppelstadt Elberfeld- Barmen. Nicht weit davon entstanden die Eisenindustrieorte Remscheid und Solingen, wovon dieses uns auch durch unsere Taschen- und Tischmesser bekannt ist. Den Mittelpunkt des Bergbaus auf Kohlen und Eisen bildet Dortmund, in dem sich auch bedeutende Bierbrauereien befinden. Im Ruhrkohlengebiet sind anf der gleichen Grundlage eine ganze Schar von Städten groß geworden, fo Hagen, Bochum und Effen mit der groß- artigen Kruppschen Gußstahlfabrik. Galmei- und Eisenerzgruben bedingen dagegen das Aufblühen von Iserlohn im östlichen Sauerland. Im Thale der Ruhr liegt weiter Arnsberg und am Fuße der Haar die friedliche Landstadt Soest. Das rheinische Schiefergebirge gehört fast ganz dem Königreichs^ Preußen an. Hier liegen die Rheinprovinz und die Provinzen Westfalenhimme. und Hessen-Nassau. Außerdem fällt das Großherzogtum Hessen noch zu einem kleinen Teil in unser Gebiet und ebenso Oldenburg mit der Euklave Birkenfeld an der Nahe. Das hessische Äerg- und Hügelland und das Weserbergland. Im Osten des rheinischen Schiefergebirges wird das mitteldeutsche § 37. Gebirgslaud vou einer breiten Senke durchquert. Jenseits derselben breitet sich ein niedriges Berg- und Hügelland aus, das sich unmittelbar an den Spessart anschließt und in waldreichen Höhenrücken bis zur Weser nach Norden erstreckt. Es ist eine einförmige, vorwiegend aus rotem Saudstein aufgebaute Hochfläche, in die erst tief eingeschnittene Thäler einige Mannig- faltigkeit der Bodengestalt hineingebracht haben. Aus diesem Gelände steigen als fremdartige Gebilde einzelne Gebirge zu größeren Höhen auf; sie sind eruptiven Ursprungs und zeigen in ihrer äußeren Gestalt auch noch ganz den Charakter vulkanischer Erhebungen. Eine solche echte Vulkankuppe bildet der basaltische Vogelsberg, in welchem nach allen Seiten hin abfließende Bäche sternförmig angeordnete Furchen eingenagt haben. Er erreicht in seinem stumpfen Gipfel, dem Taufstein, eine Höhe von fast 800 m. Vulkanischen Kuppen begegnen wir weiter in der Rhön, die sich nach Nordosten ebenfalls an den Spessart anschließt. Im Osten bildet sie einen plateauartigen Sandsteinrücken mit oft steilem Felfenabsturze, im Westen aber wird sie durch Thäler in einzelne Kuppen zerschnitten. Ihre größten Erhebungen sind der Kreuzberg und die 950wi hohe Wasserkuppe. Hier entspringt die Fulda, ein durchaus hessischer Fluß. Nördlich des Vogelsbergs und der Rhön dehnt sich ein waldreiches Hügelland aus, das nur in der flachen Basaltkuppe des Meißner noch einmal zu der größeren Höhe von 750 m aussteigt und in dem niedrigen Solling sein Ende erreicht. Der Charakter der Landschaft ändert sich

9. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 81

1896 - Leipzig : Freytag
Das Gebiet der Niederungen. 81 veranlaßt, welche Berlin nach Westen schützt. Eine ähnliche Rolle fällt im Osten der Festung Küstrin an der Oder zu. Außer Berliu weist das norddeutsche Niederungsgebiet uur wenig größere Ortschaften auf. Ju der Neumark ist an der Oder etwas unterhalb des Friedrich Wilhelmskanals die alte Handelsstadt Frankfurt bedeutend als Brückenort. Guben an der Neiße und Kottbns an der Spree, sowie Luckenwalde besitzen viele Tuchfabriken. An der Havel, nicht fern von dem plaueufcheu Kanal liegt Brandenburg, einst die Hauptstadt des Kurfürstentums. Nördlich der Reichshauptstadt ist Eberswalde am Finow- kanal durch feine hervorragende Forstakademie aufgeblüht. Im breiten Osten des Niederungsgebietes fehlt es an größeren Städten fast ganz. Hier hat polnische Mißwirtschaft Jahrhunderte hin- durch die Entwicklung des Landes verhindert. Erst unter preußischer Herrschaft sind viele der Sumpfflächen urbar gemacht worden, und der verhältnismäßig fruchtbare Boden der Kultur gewouuen. Mittelpunkt für Handel und Verkehr ist Posen, zugleich als Brückenort starke Festung. Es ist auch Sitz eiues Erzbischoss. Letzterer hatte früher feine Residenz in dem geschichtlich merkwürdigen Gnesen. Dort, wo die Weichsel Deutschland erreicht, fiuden wir die Festung Thorn, die wie Posen die völlig offene Ostgrenze des Reiches zu schützen hat. Am Südrande der Seeenplatte, an dem kleinen Weichselzufluß Brahe liegt Bromberg in einer fruchtbaren Niederung, ausgezeichnet durch lebhaften Handel. Die baltische Seeenplatte und die Ostseeküste, Der u ö r d l i ch e H ö h e u r ü ck e n umzieht als ein ausgedehntes Berg- § 53. und Hügelland die ganze Südküste der Ostsee. In seinen höchsten Teilen B°->eu- trägt er vielfach völligen Gebirgscharakter. Dort reiht sich Berg an Berg, @2"* Hügel an Hügel, geschieden von einander dnrch tief einschneidende Thäler, w-Mr. die bald von Flüssen und Bächen durchflössen werden, bald von herrlichen Seeen erfüllt sind. Wegen des Reichtums an stehenden Gewässern hat man treffend jenen Landrücken anch als baltische Seeenplatte bezeichnet. Die größten unter ihnen kommen denen des deutschen Alpenvorlandes gleich, ja der Spirdingsee in Ostpreußen übertrifft den Chiemsee sogar noch um ein beträchtliches. Der Mauersee und der Löweutinsee in Ost- Preußen, der Schweriner See und die Müritz in Mecklenburg und der Plön er See in Holstein stehen ihnen nur wenig nach. Sie alle sind aber von weit geringerer Tiefe und weichen auch in ihrer Gestalt von den voralpinen Gewässern ab. Sie zeichnen sich sämtlich durch starke Verzweigung und Gliederung aus, was ganz der mannigfaltigen Ober- flächengestalt ihrer Umgebuug entspricht. Nle, Lehrbuch der Erdkunde. Ii. 6

10. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 65

1917 - Leipzig : Freytag
Linksrheinisches und rechtsrheinisches Schiefergebirge. 65 Durch das Moseltal, das mit seinen Schlössern und Burgen, seinen starken Sied- Windungen und seinen reben- und waldbedeckten Gehängen landschaftlich außer- lungen ordentlich reizvoll ist, führt eine wichtige Straße vom Rheine nach Lothringen und Frankreich. Nahe dem Austritte aus dem Gebirge entwickelte sich in einem breiten Talbecken T r i e r (49 000), die uralte Stadt der keltischen Treverer, in der zahlreiche Ruinen an die Zeit der römischen Kaiser erinnern, die hier lange ihre Residenz aufgeschlagen hatten. Als Hauptstadt eines Regierungsbezirkes und Sitz eines Bischofs hat es heute noch große Bedeutung; es blüht auch durch Weinhandel und Eisenindustrie. Fig. 25. St. Goar mit Rh ein f eis. (Nach einer Photographie der Photoglob Co., Zürich.) Im Norden des linksrheinischen Schiefergebirges breitet sich das deutsch-belgische Kohlen- und Industriegebiet aus. Hier liegt Aachen (156000) der .leblingsaufenthalt Karls des Großen, die Krönungsstadt vieler deutscher Kaiser. Es zeichnet sich heute durch Tuch- und Papierfabrikation, durch Eisenindustrie und Maschinenbau aus und hat eine technische Hochschule. Der warmen Schwefelquellen _ wegen wird es auch als Badeort viel besucht. Mit Aachen eng verbunden ist das ebenfalls industrielle B uj- t s c h e i d. Eupen südlich davon am Fuße des Hohen Venn hat lebhafte Mhfabrikation. In der Ebene sind die Doppelstadt Münch en-Gladb ach (66 000) und Rheydt (44000) durch emenwebereien und Krefeld (129 000) durch Seidenindustrie emporgewachsen. ■4k i R e c h t s r h e i n i sc h es Schiefergebirge. Landschaftlich schön ist auch der östliche Flügel des Schiefergebirges. Dort 6 41 ebt sich dem Hunsrück gegenüber der waldreiche Taunus, auch d i e H ö h e T“ genannt, ein deutliches Kammgebirge, das im F e 1 d b e r g e mit fasj 900 m
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